In Brüssel werden derzeit hinter verschlossenen Türen die letzten Details der Tabakverordnung ausgehandelt. Selten haben Lobbyisten brutaler mitgemischt. Denn die Zigaretten-Konzerne fürchten um ihr Geschäft.

Matthias Groote kann sich die Sache nicht erklären. Dass er vom Zigarettenkonzern Philip Morris als tabakfreundlich eingestuft wird, ist ihm sichtlich unangenehm. Vielleicht hätten die Lobbyisten von der Tabakindustrie seine Gesprächsbereitschaft missverstanden: „Ich habe mir angewöhnt mit allen Seiten zu reden,“ sagt der Europa-Abgeordnete, „um auch Argumente zu hören, die nicht im Lehrbuch stehen.“

Matthias Groote ist ein wichtiger Mann in der europäischen Zigarettenpolitik. Sowohl das EU-Parlament als auch der Ministerrat haben einen Gesetzentwurf für die neue Tabakverordnung vorgelegt, in der es unter anderem um größere Warnhinweise auf den Packungen geht. Jetzt wird hinter verschlossenen Türen ein Kompromiss gesucht und Groote ist als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses einer der wenigen, die mit am Tisch sitzen. Der Ministerrat, in dem die 28 Regierungen der Mitgliedsstaaten vertreten sind, ist traditionell industriefreundlicher als das Europaparlament. Aber diesmal sind die Vorschläge nicht allzu weit auseinander. Ziel ist eine Einigung in den nächsten Tagen oder Wochen.

„Was wollt ihr noch verbieten“

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