Trotz hoher Infektionszahlen entspannt sich die Coronalage in Bayern und ganz Deutschland deutlich. Dies ist nicht nur auf die hohe Impfquote, sondern auch auf die milde Omikron-Variante zurückzuführen. Jetzt werden die Rufe nach Lockerungen laut.  Auch für den Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) sind die derzeitigen Regelungen in der Gastronomie nicht mehr angemessen. Der Verein setzt sich deshalb jetzt für das Ende der Sperrstunde ein.

„Die aktuellen Zahlen in der Coronakrise zeichnen ein deutliches Bild: Trotz Infektionshöchstwerten sind wir weit von einer Überlastung des Gesundheitssystems entfernt. Die hohe Impfquote in Bayern, aber besonders auch die milde Omikron-Variante erlauben es uns deshalb nun, endlich über Lockerungen zu sprechen“, so VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann. Derselben Meinung ist auch Ministerpräsident Söder. Er kündigte jetzt in Hinblick auf die derzeitige Corona-Entwicklung öffentlich an, im Februar „viel mehr Freiheit“ zurückzugeben. Konkret soll es dabei unter anderem „mehr Möglichkeiten“ auch für die Gastronomie geben. „Dies ist auch dringend notwendig“, so die Geschäftsführerin, „die Gastronomiebranche wurde seit Beginn der Pandemie als Sündenbock und Druckmittel missbraucht. Obwohl die Hygienekonzepte nachweislich funktionieren, müssen tausende Wirte noch immer um ihre Existenz bangen. Ganz abgesehen von den Betreibern von Clubs und Bars, für die es noch überhaupt keine Öffnungsperspektive gibt!“

Um ein erstes wichtiges Zeichen für die so stark angeschlagenen Branche zu setzen, fordert der VEBWK Ministerpräsident Söder daher jetzt dazu auf, die derzeit geltenden Sperrstunde in der Gastronomie endlich abzuschaffen. „Um 22 Uhr müssen die Wirte ihre Gäste kompromisslos auf die Straße setzen, und das, obwohl in der Speisegastronomie kein Zusammenhang zwischen verlängerten Öffnungszeiten und Alkoholmissbrauch, bzw. damit verbundener Enthemmung besteht“, kritisiert Zimmermann, „Clubs, Bars und Schankgaststätten, bei denen dieser Faktor wohl eher zu beachten wäre, sind in Bayern sowieso geschlossen.“ Anstatt die Gäste in entspannter Runde also noch eine Stunde länger unter kontrollierbarer Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen am Tisch sitzen zu lassen, drängt die Bayerische Staatsregierung durch diese Regelung die Menschen in die privaten Räume. Dort gilt keine Sperrstunde, auch kein Hygienekonzept. Dafür finden dort nachweislich die meisten Infektionen statt.

„Die Sperrstunde hat keinerlei positive Auswirkung auf das Infektionsgeschehen, sogar ganz im Gegenteil“, stellt Dr. Ursula Zimmermann fest, „daher ist es jetzt dringend an der Zeit, diese Maßnahme zu beenden!“ Damit würde sich Bayern den 10 Bundesländern in Deutschland anschließen, die keine Sperrstunde in der Gastronomie haben. „Söder hat es selbst angekündigt: Nach Monaten der Einschränkungen muss jetzt endlich über Lockerungen und Öffnungen gesprochen werden“, so die VEBWK-Geschäftsführerin, „das Ende der Sperrstunde in der Gastronomie ist hier sicherlich ein erster Schritt in die richtige Richtung!“