Pressemitteilung 05.04.2013

Joachim Herrmann, Bayerischer Minister des Innern, hofft auf Zustimmung im Landtag für eine weitere Verbotsmaßnahme. Es geht zum wiederholten Male um die Sperrzeitverlängerungen in Wirtshäusern und Kneipen. Mit großem Eifer versucht das Innenministerium härtere Regeln durchzusetzen. Man bedient sich dabei der bekannten Formen von Emotionalisierungen und oberflächlichen Annahmen. Bereits erkannte und veröffentlichte Forschungsergebnisse werden dabei nicht beachtet.

In einer aktuellen Pressemitteilung hat Innenminister Joachim Herrmann sein Anliegen wie folgt betitelt: „Flexibles Mittel zur Bekämpfung alkoholbedingter Kriminalität und Belästigungen – noch mehr Kommunen sollten Sperrzeitverlängerung nutzen“. Er wirbt damit, dass eine Beschränkung der Verfügbarkeit von Alkohol in der Gastronomie durch kürzere Öffnungszeiten viele Probleme lösen würden. Straftaten wie Körperverletzungen und Belästigungen durch Pöbeleien und Verschmutzungen ordnet er scheinbar direkt dem gastronomischen Angebot als Verursacher zu. „Der Zusammenhang zwischen Alkohol und Kriminalität liegt auf der Hand – gerade bei jungen Erwachsenen“, so lässt er verlauten. So einfach kann man Politik machen – oder auch nicht. Vielleicht sollte Minister Herrmann sich vor solchen Veröffentlichungen einige wissenschaftliche Berichte anschauen. Viele dieser Reports sprechen zwar von Zusammenhängen von Alkohol und Kriminalität, aber niemals

wird dabei die „Bezugsquelle Wirtshaus“ genannt. Vielmehr sagt die Wissenschaft, dass ein Großteil der Vorkommnisse von Gewalt in Bezug mit Alkohol dem Bereich der häuslichen Gewalt zuzuordnen sei. Insbesondere seien auch Zusammenhänge des sozialen Umfelds zu werten, sogar genetische Einflüsse beeinflussen das Gewaltverhalten stark.

Alkohol als Ursache von Gewalt?

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