Ein Kommentar von Hilmar Klute

Die Gesinnungsschnüffelei ist eine der großen deutschen Untugenden. Wir müssen aushalten, dass die Sportlerin Nadja Drygalla einen Mann liebt, der die Prinzipien der Demokratie nicht liebt. Sie sollte sich lediglich die Frage stellen lassen, ob eine Olympionikin nicht in der Pflicht ist, ihrem beschränkten Geliebten den Blick auf die Vielfalt der Völker und Kulturen zu öffnen. Alles andere aber geht zu weit.

Wir haben es in Deutschland seit einigen Jahren gerne etwas sauberer. Das ist längst keine Beobachtung einzelner soziologisch angespitzter Motzköpfe mehr. Zu offensichtlich ist inzwischen das Bedürfnis ausgeprägt, den Bürger mit dem Mittel der Verordnung auf dem Tugendpfad zu halten: das Rauchverbot, der Beschluss, das Alkoholtrinken in S-Bahnen und bald wohl auch in Zügen zu untersagen, sowie die Weisung, auf möglichst vielen Straßen nicht schneller als 30 zu fahren – all dies dient ja nicht allein dazu, das Leben der Menschen sicherer zu gestalten. Es dient auch dem unanständigen Zweck, es anständiger machen zu wollen.

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