Stellungnahme des VEBWK
Jetzt werden schon Freischankflächen im Gewerbe- und Gleisgebiet untersagt

Dierk Bayer versteht die Welt nicht mehr. Der Münchner Diskothekenbetreiber (NEURAUM) hat vor, auf 190 Quadratmetern öffentlichem Raum oberhalb der Diskothek Tische und Stühle aufzustellen, damit die Gäste bei schönem Wetter draußen sitzen können. Cocktails, angenehme musikalische Untermalung, gehobenes Ambiente. Also genau so, wie man es in vielen europäischen Großstädten mit Flair vorfindet. Der weitgereiste Gast schätzt solche Relax-Tempel. Sie gehören zur Basisausstattung einer Weltstadt. Scheinbar nicht so in München.

Zunächst erlaubte die Lokalbaukommission die geplante Freischankfläche. Dann intervenierte der Nachbar. Die IREEF Renaissance Haus Munich ProCo S.á.r.l. klagte gegen dieses Vorhaben, weil deren Mieter häufig bis spät in der Nacht arbeiteten, da es internationale Unternehmen seien, die zum Beispiel mit USA oder anderen Zeitzonen kommunizierten. Dierk Bayer hatte daraufhin freiwillig einige Vorhaben wieder reduziert, aber das reicht wohl nicht. Nun beschäftigt sich das Gericht mit diesem Fall. München zeigt auf, wie man internationale Standards hierzulande beurteilt. Keine Spur von Kompromissfähigkeit, kein Verhältnis zur Realität, könnte man meinen. Das Gericht als Dienstleister für Immobilienwerterhalt und Top-Mietpreisniveau. Seltsam und wenig geeignet, die Weltstadt mit Herz nach außen zu repräsentieren.

Wo, wenn nicht in einem Gewerbegebiet und in ohnehin lärmgeschwängerter Bahnhofs-Gleisanlage, ist ein Außengastronomisches Angebot besser aufgehoben? Die Gäste sehnen sich nach open-air-feeling, wenn das Wetter es zulässt. Diskotheken mit Rang und Namen sind wichtige Tourismusmagnete in einer Stadt wie München. Die professionellen Betriebe sind gezwungen, sich mit neuen und attraktiven Konzepten die Gunst des Publikums zu erarbeiten. Dann noch das leidige Thema Rauchverbot, welches den Disco-Inhabern ohnehin schon dreißig Prozent Umsatzeinbuße bescherte. Und wenn man dann einen Außenbereich anbieten will, der nicht wie eine Abstellecke aussieht, dann schlagen plötzlich andere Kriterien zu. Was soll das? Wiegen hier Einzelinteressen schwerer? Will München tatsächlich jeglichen Anschluss an die europäischen Metropolen verlieren und sich zur

̈berkorrekten Spaßbremse machen? Etwas mehr Globalität im Denken und Handeln sei der bayerischen Landeshauptstadt zu wünschen. Dierk Bayer ist kooperativ, sind es die anderen eventuell auch? Der VEBWK kümmert sich um den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur, hat aber stets auch ein Augenmerk auf die gesamte Angebotspalette eines tauglichen Gastronomieangebotes. Chill-Zones, Diskotheken und Open-Air-Refugien gehören in einer Großstadt wie München sicher unbedingt dazu – wenn man sie denn lässt.

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