Von Michael Bahnerth.

Rauchverbot, leere Beizen, schlechtgefüllte Kassen. Was wenn sich die Masse widersetzt? Kann der Staatsapparat dann noch greifen?

Es gibt nur eine Frage, die im Moment so verzehrend glimmt wie eine Zigarette nach dem ersten Zug: Wie bringt die Stadt den Rauch zurück in ihre Beizen und Bars in diesen Tagen und Nächten ohne Aschenbecher auf dem Tresen, ohne Menschen auf den Hockern? Wie bekämpft der vernünftige Teil der Bevölkerung ein Gesetz, das die abendliche Stadt aussterben lässt und Barmaids in die Arbeitslosigkeit schickt? Wie kann das Kulturgut des Stammtischs gerettet werden, seine soziale Funktion als Mittel gegen Vereinsamung und Dachschaden?

Es geht wohl nur über jenes Instrument der politischen Partizipation, das «ziviler Ungehorsam» heisst. Das ist ein Verstoss zur Beseitigung eines Unrechts in der Absicht, etwa ein Menschenrecht einzufordern. Und Rauchen ist und bleibt ein Menschenrecht, auch wenn die Rauchverhinderer behaupten, dass Passivrauch ein aggressiverer Killer sei als etwa Feinstaub oder das Leben. Es gibt, Genussmenschen wissen das, keinen grösseren Killer als Lustfeindlichkeit, und Rauchen ist das immer noch, Lust und Genuss. Es ist auch Sucht, aber das ist Vegetarismus auch.

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