Die Gastronomiebranche kommt nicht aus der Krise! Im vergangenen Jahr musste fast jeder zehnte Betrieb seine Türen für immer schließen. Eine aktuelle Umfrage zeigt jetzt, dass die Situation sich sogar noch weiter verschärfen wird: Immer weniger Menschen nehmen noch gastronomische Leistungen in Anspruch. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) fordert jetzt dringend Hilfen von der Politik:

Eine jüngst veröffentlichte Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus, durchgeführt von der GfK, legt die drastischen Auswirkungen der anhaltenden Wirtschaftskrise auf das Gastgewerbe offen. Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung geht selten oder gar nicht mehr in gastronomische Betriebe. Die Gründe hierfür sind vielfältig, doch besonders die Preiserhöhungen der letzten Jahre und die Mehrwertsteueranhebung zu Beginn dieses Jahres haben einen erheblichen Einfluss. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den erschreckend hohen Insolvenzzahlen des Jahres 2023 wider, in dem bundesweit etwa jedes zehnte Gastronomieunternehmen schließen musste. Das entspricht einem Zuwachs an Insolvenzen von knapp einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr.

Der VEBWK sieht in diesen Zahlen einen klaren Handlungsbedarf. „Die aktuellen Daten sind ein Schlag ins Gesicht jedes Gastronomen und aller, die unsere Wirtshauskultur am Herzen liegt“, sagt Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann, „die Branche hat sich noch immer nicht von den Folgen der Coronakrise erholt und nun zwingen Inflation, hohe Lohnkosten und vor allem die explodierenden Energiepreise viele Betriebe in die Knie.“

Angesichts der aktuellen Situation fordert der VEBWK die Bundesregierung dringend auf, zum reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Speisen in der Gastronomie zurückzukehren. „Hier geht es nicht nur um die wirtschaftliche Situation einer ganzen Branche, verbunden mit tausenden Arbeitsplätzen und Existenzen“, so Zimmermann, „hier geht es auch um ein Stück Kultur und Lebensart! Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, wird das gemeinsame Essen außer Haus immer mehr zu einem Luxus, den sich immer weniger Menschen leisten können. Für uns ist diese Entwicklung untragbar! Das Wirtshaus muss ein Ort des Austauschs und der Gemeinschaft bleiben, der für alle Gesellschaftsschichten leistbar ist. Unsere bayerische Gastronomie ist mehr als ein Wirtschaftszweig. Sie ist ein Teil unserer Gesellschaft und muss auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben! Dafür setzen wir uns mit ganzer Kraft ein!“