Bayreuth – Mit einer Unterschriftenaktion im Internet kämpft der Arbeitskreis Evangelische Erneuerung gegen die Verkürzung der ‚Stillen Tage‘ in Bayern. Der Initiator der Petition, Pfarrer Martin Kleineidam aus Bayreuth, ist empört über die geplante Gesetzesänderung. Ihn erschrecke das Niveau, auf dem über das Tanzverbot an den Stillen Feiertagen diskutiert werde. Voraussichtlich am 2.Juli will der Landtag über den Gesetzentwurf entscheiden, demzufolge die Stillen Feiertage kürzer werden sollen. Der Feiertagsschutz soll erst um zwei Uhr morgens statt wie bisher um Mitternacht beginnen. Die alte Regelung würde allerdings weiter an Karfreitag und Karsamstag gelten. Begründet wird die Gesetzesänderung mit dem ‚heutigen Ausgehverhalten vieler Menschen‘, wie Innenminister Joachim Herrmann sagte. ‚Das ist unterste Schublade, mit dem Ausgehverhalten der Menschen zu argumentieren‘, sagte Kleineidam. ‚Was kommt als nächstes – das Urlaubsverhalten?‘ Er kritisierte eine ‚Totalökonomisierung des Lebens‘. Die geplante Änderung sei ein ‚Dammbruch‘. Kleineidams Petition unterstützen bislang mehr als 1500 Menschen. epd

SZ vom 25.06.2013