Pressemitteilung 30.06.2017

Warnung vor politischer Pandemie – oder wie Hygiene-Skandale in Großbetrieben die Kontrollwut auslösen.

Wieder sorgten einige Bäckerei-Großbetriebe in Bayern für Ekel-Aufruhr. Von Mäusekot, Käferbefall und Schimmel ist die Rede. Wahrlich ekelhaft und die Verbraucher bekommen davon nichts mit. Das wird seitens Verbraucherschützern und auch von Grünen und SPD bemängelt. Man fordert einen öffentlichen Pranger im Internet. Mal wieder. Dabei ist dieses Thema sogar höchstrichterlich beendet worden. Und: es wird mehr als vorher kontrolliert und hohe Bußgelder bei Fehlverhalten erhoben.

Dass es trotzdem immer wieder zu solchen Vorfällen kommt, ist allerdings nicht zu akzeptieren. Vielleicht sollten die Haftungsbestimmungen überarbeitet werden? In kleineren Betrieben, z.B. in der Gastronomie, haftet der selbstständige Wirt komplett. Das führt automatisch zu einem verantwortungsvollen Handeln. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur e.V. empfiehlt diesen Weg und mahnt aber auch, dass nun wegen der Vorfälle in Großbäckereien nicht wieder eine Kontroll-Flut auch in Gastronomiebetrieben entsteht. SPD und Grüne fordern nämlich so gleich wieder eine deutliche Verschärfung der Kontrollen. In Wirtshäusern und Kneipen sind die Kontrollen laut VEBWK aber bereits völlig ausreichend. Der Landesvorsitzende des Vereins, Franz Bergmüller, erinnert noch an etwas anderes im Umgang mit Hygiene-Skandalen: „Wir haben das ja bereits mehrfach erlebt, dass man die Kleinen hängt und die Großen laufen lässt. Und zu allem Überfluss werden die Taten einiger Großer dann auch noch zur Belastung der Kleinbetriebe“, so Bergmüller.

Bayerns Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) will mit einer Sonderkommission Verbesserungen herbeiführen. An eine „Pranger-Mentalität“ scheint sie dabei nicht zu denken. Vielleicht wird ja der Gedanke einer überarbeiteten Haftungsbestimmung, wie vom VEBWK vorgeschlagen, aufgenommen?

Kontakt: VEBWK e.V. Presse, Bodo Meinsen, Email: presse@vebwk.com Tel. 089-90529072